In der ersten Runde hatten wir leider große organisatorische Probleme und wollten unser Auftaktmatch schon kampflos abgeben. Unser Gegner vom Uedemer SC erklärte sich jedoch mit einer spontanen Verlegung des Kampfes auf 5. Oktober einverstanden – eine sehr faire und großzügige Geste!

So starteten wir heute das Abenteuer Jugendverbandsliga West mit einem Match gegen den OSC Rheinhausen. Der Vorlauf und die ersten Minuten des Kampfes lassen mich dabei reichlich ratlos und unzufrieden zurück. Die Gegner kamen zunächst nur zu viert (das Brett 1 war zum DSK geschickt worden und sollte kurz vor Ablauf der Karenzzeit zum Glück noch eintreffen). Auf meine Bitte, mir die Aufstellung mitzuteilen, entschieden die anwesenden Rheinhausener Spielerinnen und Spieler gemeinschaftlich, aufzurücken – und die mitgefahrenen beiden Väter erhoben keinen Widerspruch. Nach einer guten Viertelstunde kam dann der eine der beiden Väter mit einer SMS des nicht mitgekommenen Mannschaftsführers mit der eigentlich vorgesehenen Aufstellung, nach der Brett 2 kampflos frei geblieben wäre – was ich dem OSC auch empfohlen hatte. Um 15:15 strebten allerdings die ersten Partien – für den Jugendbereich nicht ganz untypisch – schon dem Ende entgegen: Halik an Brett 4 hatte leider eine sehr aussichtsreiche Position mit einer Mehrfigur verspielt und nun einen Turm weniger. Dafür stand Fabian auf 5 mehr als aussichtsreich. An einen Neubeginn des Kampfes war also nicht wirklich zu denken. Trotzdem ist dieser Ablauf aus meiner Sicht etwas unbefriedigend, ohne dass ich wüsste, wie ich das alles als in diesem Moment einzig anwesender schachkundiger Erwachsener hätte verhindern können…

Nach rund eineinhalb Stunden war der Kampf dann entschieden, da kampflose Bretter bei der Jugend mit 3:0 gewertet werden, ansonsten entschiedene Partien aber mit 3:1. Jonas setzte sich an Brett 3 durch. Seine Gegnerin hatte ein ganz einfaches Grundlinienmatt übersehen. Damit waren wir uneinholbar vorne. Timo an Brett 2 kam mit dem Schrecken davon. Sein Gegner ließ eine absolut spektakuläre kleine Kombination vom Stapel und konnte damit die Dame gegen einen Turm und Läufer gewinnen sowie den weißen König auf g4 ziehen – etwas das ich beim Kiebitzen tatsächlich übersehen hatte. Freilich war dann nicht mehr genügend Angriffsmaterial vorhanden und der eine von Timos beiden Türmen stand so aktiv, dass es am Ende glücklicherweise doch zu Remis reichte.

Max an Brett 1 tat sich dagegen schwer. Obwohl er in der Eröffnung mit Schwarz problemlos ausgleichen konnte, versuchte er im Anschluss zu viel zu erreichen. Der Springer, den er auf d3 platzieren konnte, sah gefährlich aus, richtete tatsächlich aber wenig aus und hatte wenige Züge später keine Rückzugsfelder mehr. Als er verloren ging, war die Partie auch nicht mehr zu retten und so endete dieser chaotische Mannschaftskampf zwar mit einer Niederlage an Brett 1, aber insgesamt doch erfolgreich.