Großer Kampf wird nicht belohnt!

Im letzten Heimspiel des Jahres hat der SFD 75 den ungeschlagenen Spitzenreiter SV Hilden-Nord im Sportpark Niederheid empfangen. Vor der Partie waren bereits viele der Meinung, dass dieses Spiel durch das bisher souveräne Auftreten der Gäste eine klare Angelegenheit werden dürfte. Doch genau diese Skeptiker würden die Niederheider erneut im Unrecht lassen. Denn erst in der letzten Sekunde wurde die Partie entschieden.

Zu Beginn versuchen die Hildener gleich Ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden und nehmen in der ersten Viertelstunde das Heft in die Hand. Die Hausherren können sich in dieser Phase des Spiels nur selten in der gegnerischen Hälfte präsentieren, lassen aber auch vor dem eigenen Kasten nichts anbrennen. Nach knapp 20 gespielten Minuten ist das Spiel deutlich ausgeglichener. Dann entscheidet der Schiedsrichter auf einen Freistoß in aussichtsreicher Position für Hilden, der zwar aus einem energischen Einsteigen entsteht, das jedoch nicht als Foulspiel gewertet werden muss. Den eigentlich harmlos getretenen Ball auf den Kasten von Steinfurt lenkt Dellwisch unhaltbar ins eigene Tor zum 1:0 (19.) ab, obwohl Steinfurt wahrscheinlich zur Stelle gewesen wäre.

Die Gastgeber zeigen sich von dem Treffer aber nicht beeindruckt und können sich gleich im Gegenzug eine aussichtsreiche Gelegenheit erspielen. Auch diese wird jedoch durch ein Foulspiel, nun aber auf der anderen Seite, unterbunden. Nur zwei Minuten nach der Gästeführung gelingt Sebastian Arndt ebenfalls per abgefälschtem Freistoß der 1:1 (21.) Ausgleich. Die Niederheider haben durch den Treffer Wirkung erzielt und finden nun deutlich besser in die Partie, sodass sie sogar mit gelegentlichen Nadelstichen glänzen. Nur vier Minuten nach dem Ausgleich erspielen sich die Gastgeber erneut einen Freistoß. Die Flanke von der rechten Außenseite des Strafraums bringt Mancarella gezielt in eben diesen, wo David Grunert (25.) per Kopf den Ball ins lange Eck zum 2:1 befördert.

Nach der SFD-Führung ist es ein deutlich ausgeglichenes Spiel mit leichten Ballbesitzvorteilen für Hilden. So kommt es auch erst in der 39. Minute wieder zu einer gefährlichen Torszene. Der zweite Versuch einer Ecke findet am langen Pfosten den Hildener Bajut, der mutig
abschließt und dabei einen verteidigenden Spieler des SFD so trifft, dass der Ball in der unteren Ecke des Kastens von Steinfurt zum erneuten Ausgleich von 2:2 einschlägt. Erneut lassen sich die Hausherren von diesem Treffer nicht unterkriegen und zeigen nur zwei
Minuten später wieder die enorme Mentalität, die diese Mannschaft bisher so stark macht. Wieder ist es ein Standard, der an der Anzeigetafel dreht. Wirtz spielt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum der Hildener, wo mit ein wenig Glück der Kapitän Eisenschmidt (41.) die erneute Führung der Gastgeber zum 3:2 beschert.

Mit diesem Stand geht es dann auch in die Kabinen. Kurz nach dem Seitenwechsel, gleich das erste Highlight der zweiten Hälfte.
Ronig versucht einen abgefälschten Ball aus dem eigenen Strafraum zu klären, trifft dabei jedoch den Ball nicht ideal und erwischt vermeintlich seinen eigenen Arm. Der Schiedsrichter wertet diese Aktion als strafstoßwürdig und zeigt auf den Punkt. Den anschließenden Freistoß verwandelt Prah (47.) zum erneuten Ausgleich. Nur drei Minuten später gelingt es dem Gastgeber, durch einen gut vorgetragenen Konter erneut durch Eisenschmidt (50.) mit 4:3 in Führung zu gehen. Gefühlt haben die Hausherren in diesem Spiel auf jedes hildener Tor eine entsprechende Antwort parat. In der 65. Minute dezimieren sich die Hildener auch noch durch eine Tätlichkeit selbst. Bayram sieht die rote Karte und der SV Hilden-Nord muss die letzten 25 Minuten zu 10. bestreiten. Kurz vor Schluss sorgt eine Ecke, die erneut von Dellwisch (86.) entscheidend abgefälscht wird für den 4:4 Ausgleich.

Schluss ist im Sportpark allerdings noch nicht, denn es folgen 4 empfohlene Minuten Nachspielzeit. In der 93. Minute kochen die Emotionen dann noch einmal so richtig hoch und mit Giesler muss erneut ein Hildener nach Kopfnuss an Grunert den Platz verlassen. Der Schiedsrichter zeigt daraufhin weitere zwei Minuten Nachspielzeit an. Nur gut eine Minute nach dem zweiten Platzverweis sorgt wieder ein missglückter Klärungsversuch der Niederheider für das tragische letzte Highlight der Partie. Wie bereits zuvor Ronig, ist es dieses Mal Dellwisch, dem der Ball nach einem verunglückten Schuss an den Unterarm springt. Erneut zeigt der Schiedsrichter auf den Punkt und Dellwisch, der bereits in der 77. Minute Gelb gesehen hatte, die zweite Gelbe und verweist ihn somit mit Gelb-Rot des Platzes. Den anschließenden Strafstoß verwandelt Bajut (95.) zum 4:5 Endstand.

SFD: Steinfurt – Grunert, Dellwisch, Wirtz – Arndt, Dönmez, Eckers, Eisenschmidt, Ronig –
Sigfeldt (33. Lüddemann), Mancarella (84. Uakkas).